Wildnispädagogische Fortbildung – 
Sinn und Nutzen von Ritualen in der heutigen Zeit

In der heutigen Zeit des zivilisationsgeschädigten Menschen, gewinnt das Ritual wieder an Bedeutung. Es birgt die Chance, den entwurzelten Menschen wieder mit sich selbst und seiner ihn umgebenden Natur in Verbindung zu bringen. Der Mensch beginnt sich wieder zu spüren und erlebt dadurch sein – Sein allmählich in einem größeren Kontext. Er fühlt wie etwas viel größeres die Welt in den Angeln hält und beginnt sich nicht mehr als überlebendes, kämpfendes Einzel-Individuum, isoliert von der ihn umgebenden, Natur zu betrachten. Der Mensch beginnt den Ruf seiner Seele wieder wahrzunehmen und
langsam zu erkennen, für was er hier ist. Was sein Seelenplan – seine Bestimmung ist. Eingebettet in einen „heiligen Raum“ erlebt er die Natur nicht nur im Außen sondern auch tief in sich. Zum Beispiel: Das große Feuer, die Hitze der züngelnden Flammen, das Knistern des Holzes, die aufspringenden Funken die im Nachthimmel
verschwinden. Die feuchte Erde, dampfend unter seinen Füßen. Der Wind, mal sanft, mal leise zieht er seine Kreise, mal tosend und wild zerrt er an uns, an unserer Kleidung, an unseren Vorstellungen. So wie der ausgezehrte, funktionsgeschädigte Körper Nahrung in Form der Sinneseindrücke, der Nacht und des unmittelbaren Erlebens bekommt um sich aufzutanken, so bekommt die Seele Nahrung in Form neuer Bilder. Die Nahrung für die Seele entsteht aus dem tiefen Empfinden heraus, in einer
uns freundlichen und liebenden Welt zu leben. Eingebettet in einen „Raum der Liebe“ tief verbunden mit Mutter Erde, kann er endlich wieder das unendlich kostbare Geschenk des Lebens wahrnehmen. Durch Rituale bekommt er die Möglichkeit die Stimme seines Herzens wieder zu hören, um auf dem Seelenpfad der Spur zu folgen. Der Spur, die ihn erkennen lässt, wer er in Wahrheit ist. Er kann erkennen dass er ein (selbstbestimmtes) göttliches, tief verbundenes Wesen ist, auf dem Weg der Liebe und des Glücks.